Was ist ERP Einfach erklärt

Ein System, das deine Prozesse verbindet – von der Bestellung bis zur Buchhaltung.

Was ist ein ERP-System ?

ERP-Systeme gehören heute zur digitalen Grundausstattung moderner Unternehmen. Kaum ein Betrieb, der Waren produziert, Dienstleistungen erbringt oder Handel treibt, kommt ohne sie aus. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff ERP?

Ein ERP-System – kurz für Enterprise Resource Planning – ist die zentrale Software zur Steuerung nahezu aller betrieblichen Abläufe. Es sorgt dafür, dass Informationen aus Einkauf, Lager, Produktion, Vertrieb und Buchhaltung in einem gemeinsamen System zusammenfließen. So entsteht ein durchgängiger Überblick über Ressourcen, Kosten, Aufträge und Bestände – in Echtzeit und für alle Abteilungen zugänglich.

In der Praxis bedeutet das: Ein Auftrag, der im Vertrieb angelegt wird, löst automatisch Folgeprozesse aus – etwa die Reservierung von Materialien im Lager, die Fertigungsplanung oder die Rechnungsstellung in der Buchhaltung. Damit bildet das ERP-System das digitale Rückgrat des Unternehmens.

Ob Mittelstand oder Großkonzern: ERP-Lösungen schaffen Transparenz, vereinfachen Arbeitsabläufe und ermöglichen fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller Daten.

Im Folgenden erklären wir, was ERP genau bedeutet, wie es funktioniert und warum es für die Steuerung moderner Unternehmen unverzichtbar ist.

2. Was ist ERP? Einfach erklärt

Ein ERP-System ist die zentrale Plattform zur Planung und Steuerung aller Unternehmensressourcen. Das Ziel: alle Abläufe eines Betriebs so zu verknüpfen, dass Daten nur einmal erfasst, aber in allen Bereichen genutzt werden können.

„Ressourcen“ meint dabei alles, was zur Wertschöpfung beiträgt:

Materialien und Waren

die eingekauft, gelagert und weiterverarbeitet werden.

Mitarbeitende

die an Projekten, Maschinen oder Kundenaufträgen arbeiten.

Finanzen

die an Projekten, Maschinen oder Kundenaufträgen arbeiten.

Zeit und Kapazitäten

etwa verfügbare Maschinenstunden oder Projektlaufzeiten.

Beispiel entlang der Wertschöpfungskette:

Vertrieb & Auftragsabwicklung

Angebote, Aufträge und Lieferungen werden zentral verwaltet – der Status ist jederzeit einsehbar.

Einkauf & Beschaffung

Das ERP erkennt Bedarfe, erstellt automatisch Bestellvorschläge und steuert den Wareneingang.

Produktion & Fertigung

Auf Basis von Aufträgen plant das System Maschinenbelegung, Materialbedarf und Fertigungszeiten.

Lager & Logistik

Eingehende Materialien werden verbucht, Lagerbestände aktualisiert und Versandaufträge vorbereitet.

Finanzwesen & Controlling

Alle Bewegungen fließen automatisch in die Buchhaltung ein; Kennzahlen und Reports entstehen in Echtzeit.

Was bedeutet ERP auf Deutsch?

„ERP“ steht für Enterprise Resource Planning. Wörtlich übersetzt bedeutet das: Unternehmensressourcenplanung.

Der Begriff stammt ursprünglich aus den USA und wurde in den 1970er-Jahren im Zusammenhang mit der Produktionsplanung geprägt. Seitdem hat sich ERP zu einem Oberbegriff für Softwarelösungen entwickelt, die sämtliche Unternehmensressourcen und -prozesse koordinieren.

Begriffsdefinitionen:

„Ein Enterprise-Resource-Planning-System oder kurz ERP-System dient der funktionsbereichsübergreifenden Unterstützung sämtlicher in einem Unternehmen ablaufenden Geschäftsprozesse. Entsprechend enthält es Module für die Bereiche Beschaffung/Materialwirtschaft, Produktion, Vertrieb, Forschung und Entwicklung, Anlagenwirtschaft, Personalwesen, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling usw., die über eine (in Form einer relationalen Datenbank realisierte) gemeinsame Datenbasis miteinander verbunden sind.“

Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, Springer Professional [1]

In einer zunehmend arbeitsteiligen Organisation dienen Anwendungen für das »Enterprise Resource Planning« (ERP-Systeme) zur Verwaltung und Steuerung der Unternehmensressourcen sowie zur Absicherung und Optimierung der Geschäftsprozesse im laufenden Betrieb. Dies umfasst sowohl die warenorientierten produktions- und logistikbezogenen Geschäftsvorfälle als auch die werteorientierten, finanzwirtschaftlichen Aufgaben.  

BITKOM-Leitfaden „ERP in der Praxis“ [2]

Enterprise-Resource-Planning (ERP) bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, Personal, Ressourcen, Kapital, Betriebsmittel, Material sowie Informations- und Kommunikationstechnik im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen, zu steuern und zu verwalten. “ [3]

„An enterprise wide system that organizes and standardizes business processes in order to effectively plan and control the resources of an enterprise and deliver competitive advantage. Business processes include customer and supplier management, engineering, planning, manufacturing, logistics, human resources, and finance.“ [4]

Unser Verständnis von ERP: Damit ist ein integrierter Ansatz gemeint, der alle zentralen Abläufe eines Unternehmens in einem gemeinsamen System plant, steuert und auswertet – von der Beschaffung über die Produktion bis zur Finanzbuchhaltung.

ERP-Systeme schaffen damit die Voraussetzung, Unternehmensressourcen optimal zu nutzen und Entscheidungen auf aktuelle, verlässliche Daten zu stützen

Ist ERP das Gleiche wie SAP?

Diese Frage gehört zu den Klassikern – und ist zugleich ein häufiger Irrtum.

Viele Menschen setzen „ERP“ und „SAP“ gleich, weil SAP in diesem Bereich der bekannteste Anbieter ist. Tatsächlich bezeichnet ERP aber eine Softwarekategorie, während SAP der Name eines Unternehmens ist, das entsprechende Systeme anbietet.

SAP ist ein Anbieter (mit mehreren ERP-Produkten)

Die SAP SE ist ein deutsches Softwareunternehmen und weltweit einer der größten Hersteller von ERP-Systemen und zudem aktuell Europas wertvollstes Unternehmen.

SAP hat über Jahrzehnte hinweg Standards in der Unternehmenssoftware gesetzt und bietet heute mehrere ERP-Lösungen für unterschiedliche Unternehmensgrößen und Branchen an, etwa:

  • SAP S/4HANA – das aktuelle Cloud- und On-Premise-Flaggschiffsystem, insbesondere für Konzerne und große Mittelständler,
  • SAP Business One – eine kompaktere ERP-Lösung für kleinere Unternehmen,
  • SAP Business ByDesign – eine Cloud-basierte Variante für wachsende Mittelständler.

Trotz der ähnlichen Begriffe gilt also:

SAP ist ein Anbieter von ERP-Systemen – aber nicht gleichbedeutend mit ERP selbst.

Wer sich einen Überblick über aktuelle ERP-Anbieter verschaffen möchte, findet auf unserer Seite eine neutrale Marktübersicht:

Vorteile von ERP-Systemen

ERP-Systeme zählen zu den wirkungsvollsten Werkzeugen der Unternehmenssteuerung. Ihr größter Nutzen liegt in der Integration – also darin, dass alle wichtigen Bereiche eines Unternehmens miteinander verbunden werden.

Dadurch entsteht eine gemeinsame Sicht auf Zahlen, Prozesse und Ressourcen.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

Effizientere Abläufe

Daten müssen nur einmal erfasst werden, Prozesse laufen automatisch über Abteilungsgrenzen hinweg. Das spart Zeit und vermeidet Fehler.

Standardisierte Prozesse

Viele ERP-Systeme bringen bewährte Best-Practice-Abläufe mit – von der Rechnungsfreigabe bis zur Produktionsplanung. Das erhöht die Prozessqualität.

Transparenz und Steuerungs-fähigkeit

Geschäftsführung und Fachbereiche sehen in Echtzeit, wie sich Aufträge, Bestände oder Kosten entwickeln. Entscheidungen werden auf Basis aktueller Daten getroffen.

Anpassungsfähigkeit

Moderne ERP-Systeme lassen sich modular erweitern und an individuelle Geschäftsmodelle anpassen – von Start-up bis Konzern.

Zukunftssicherheit

Anbieter entwickeln ihre Systeme laufend weiter, etwa durch Cloud-Technologien, Automatisierung oder KI-gestützte Analysen. Unternehmen profitieren dadurch automatisch von Innovationen.

Bessere Zusammenarbeit

Alle Abteilungen greifen auf eine zentrale Datenbasis zu, was Kommunikation und Koordination erleichtert.

Herausforderungen von ERP-Systemen

So groß der Nutzen ist, so wichtig ist es, die Herausforderungen realistisch einzuschätzen.

ERP-Projekte gelten als anspruchsvoll, weil sie tief in Strukturen und Abläufe eines Unternehmens eingreifen

  • Selbstrecherche: Unternehmen können Anbieter vergleichen, Demos anfordern und eigene Tests durchführen. Das ist informativ, aber zeitaufwändig.
  • Unterstützung durch Beratung: Auswahlberatungen helfen, Anforderungen zu definieren und den Markt zu sichten – das reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen.
  • KI-gestützte Vorauswahl: Moderne Plattformen wie Find-Your-ERP übernehmen diesen Schritt in wenigen Minuten. Auf Basis von Unternehmensdaten und Best-Practice-Analysen entsteht eine individuelle Shortlist passender Systeme – objektiv, nachvollziehbar und datenbasiert.

Wie findet man das richtige ERP-System?

Der Markt für ERP-Systeme ist enorm vielfältig.

Es gibt mehr als 400 Anbieter, von internationalen Konzernen bis zu spezialisierten Branchenlösungen.

Daher lautet die wichtigste Erkenntnis:

Es gibt nicht das „beste“ ERP-System – sondern nur das am besten passende für ein bestimmtes Unternehmen.

Selbstrecherche

Unternehmen können Anbieter vergleichen, Demos anfordern und eigene Tests durchführen. Das ist informativ, aber zeitaufwändig.

Unterstützung durch Beratung

Auswahlberatungen helfen, Anforderungen zu definieren und den Markt zu sichten – das reduziert das Risiko von Fehlentscheidungen.

KI-gestützte Vorauswahl

Moderne Plattformen wie Find-Your-ERP übernehmen diesen Schritt in wenigen Minuten. Auf Basis von Unternehmensdaten und Best-Practice-Analysen entsteht eine individuelle Shortlist passender Systeme – objektiv, nachvollziehbar und datenbasiert.

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Wir verarbeiten personenbezogene Daten gemäß DSGVO und BDSG. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Der entscheidende Punkt

Die Qualität der Vorauswahl bestimmt den Projekterfolg.

Nur wer das System findet, das wirklich zur eigenen Organisation passt, profitiert später von den Effizienzgewinnen und der Prozessharmonie, die ERP-Systeme ermöglichen.

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Fazit: ERP-Systeme als Herzstück moderner Unternehmen

ERP-Systeme sind längst mehr als reine Verwaltungssoftware.

Sie bilden die digitale Grundlage, auf der Unternehmen wachsen, Kosten steuern und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Ob in der Fertigung, im Handel oder in der Dienstleistung – sie schaffen Transparenz, Effizienz und Verlässlichkeit.

Wer seine Ressourcen kennt und steuert, kann besser entscheiden.

Und genau das ist das Ziel eines guten ERP-Systems.

Mit der richtigen Auswahl und Einführung werden ERP-Systeme zum Herzstück moderner Unternehmensführung – und zum zentralen Werkzeug, um Komplexität beherrschbar zu machen.

Quellen

1. Vahrenkamp, R., & Siepermann, C. (o. J.). Enterprise-Resource-Planning-System. In Gabler Wirtschaftslexikon. Abgerufen am 8. Oktober 2025, von https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/enterprise-resource-planning-system-51587

2. Bitkom e. V. (o. J.). ERP und Robotic Process Automation (RPA) [Whitepaper]. Abgerufen am 8. Oktober 2025, von https://www.bitkom.org/sites/main/files/file/import/Whitepaper-AK-ERP-150930-1.pdf

3. Wikipedia-Autor*innen. (o. J.). Enterprise-Resource-Planning. In Wikipedia. Abgerufen am 8. Oktober 2025, von https://de.wikipedia.org/wiki/Enterprise-Resource-Planning

4. SAP SE. (o. J.). Was ist SAP ERP? Hauptfunktionen und Vorteile. Abgerufen am 8. Oktober 2025, von https://www.sap.com/germany/products/erp/what-is-sap-erp.html